Kurze Zusammenfassung
Die Dokumentation beleuchtet die politische und soziale Lage in der Türkei unter der Herrschaft von Erdogan, wobei der Fokus auf wachsender Frustration, autoritären Tendenzen, der Verhaftung von Oppositionellen und den Auswirkungen des Erdbebens liegt. Sie zeigt Proteste, die Spaltung der Gesellschaft, die Rolle der Medien und die Sehnsucht nach Gerechtigkeit und Freiheit.
- Politische Repression und Einschränkung der Meinungsfreiheit
- Wirtschaftliche Schwierigkeiten und hohe Inflation
- Zerstörung und Leid nach dem Erdbeben in Hatai
- Hoffnung auf Veränderung und Widerstand gegen die Regierung
Einleitung: Frustration und Protest
Die Türkei erlebt eine wachsende Frustration unter der Bevölkerung aufgrund der seit 20 Jahren andauernden Herrschaft von Erdogan. Viele Menschen, insbesondere junge Menschen, sehen keine Zukunft und keine Hoffnung mehr. Dies führt zu Protesten, bei denen die Menschen auf die Straße gehen, um ihre Kritik zu äußern, was jedoch oft zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei führt. Die hohe Inflation und der Wertverlust der türkischen Lira verschärfen die wirtschaftliche Notlage und verstärken die Wut und den Wunsch nach Veränderung.
Autoritäre Politik und Verhaftung von Oppositionellen
Erdogans Politik wird zunehmend als autoritär wahrgenommen, insbesondere gegenüber Medien und Oppositionellen. Die Verhaftung des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamolu, dem Korruption und Terrorismus vorgeworfen werden, löst große Proteste aus. Imamolu galt als eine demokratische Alternative zu Erdogan, und seine Verhaftung wird als Versuch gesehen, seine Kandidatur bei den nächsten Wahlen zu verhindern.
Die Rolle der Dokumentarfotografie
Emin Öman, ein Dokumentarfotograf, dokumentiert seit fast 20 Jahren das Leben der Menschen in der Türkei und wichtige historische Ereignisse. Er betont, dass er nicht als Aktivist an den Protesten teilnimmt, sondern das Geschehen dokumentieren möchte. Die Gezi-Proteste von 2013 waren für ihn ein Wendepunkt, und er hat seitdem die zunehmenden Investitionen der Sicherheitskräfte in die Verhinderung solcher Proteste beobachtet.
Gesellschaftliche Spaltung und Meinungsfreiheit
Die politischen Gräben in der Türkei reichen bis in die engsten Familienkreise. Die Gesellschaft ist gespalten, was durch die Medien und andere zur Verfügung stehende Mittel noch verstärkt wird. Journalisten werden festgenommen, aber sie setzen ihre Arbeit fort, um auf Gesetzesverstöße und Angriffe auf die Demokratie aufmerksam zu machen.
Hoffnung und Solidarität
Trotz der schwierigen Lage gibt es immer noch Hoffnung und Solidarität unter den Menschen. Ein Foto zeigt den Vater einer verhafteten Studentin, und es gibt Bilder von Polizeigewalt. Viele Menschen träumen von einer freien Türkei, in der sie ihre Gedanken ohne Angst äußern können. Talentierte Menschen haben das Land verlassen, aber es gibt die Hoffnung, dass die Dokumentation Teil einer Lösung sein kann, indem sie die aktuelle Zeit für kommende Generationen festhält.
Anwälte und politische Gefangene
Anwälte setzen sich für die Freilassung politischer Gefangener ein, die oft unter schlechten Bedingungen inhaftiert sind und misshandelt werden. Trotz der vielen neuen Fälle geben sie nicht auf und freuen sich über die Freilassung von Menschen aus dem Silivri-Gefängnis.
Konservative Perspektiven und Kritik an der Jugend
In konservativen Vierteln wie Ösküdar unterstützt die Mehrheit die Regierung. Ein Cafébesitzer namens Ism Gerd spricht über die Bedeutung von Tee und Kaffee in der türkischen Kultur und die Veränderungen, die er im Laufe der Zeit beobachtet hat. Ein anderer Mann kritisiert die protestierenden Jugendlichen und wirft ihnen vor, nicht zu wissen, wogegen sie eigentlich protestieren, und sich von sozialen Medien beeinflussen zu lassen. Er fordert die Kontrolle und Abschaffung bestimmter sozialer Medienplattformen.
Erdbeben in Hatai: Zerstörung und Verzweiflung
Die Dokumentation zeigt die verheerenden Auswirkungen des Erdbebens in Hatai, wo viele Menschen ihr Zuhause und ihre Angehörigen verloren haben. Celin Sümbüteppe, eine Musikerin aus Hatai, spricht über den Verlust ihrer Familie und das zerbrochene Vertrauen in den Staat. Die Überlebenden leben immer noch in Containern und kämpfen mit den Folgen der Katastrophe.
Wut und Gerechtigkeitssuche in Hatai
Die Bevölkerung in Hatai ist wütend und verzweifelt, da sie das Schlimmste erlebt hat und das Leid nicht aufhört. Viele Menschen haben noch keine Hilfe vom Staat erhalten und kämpfen ums Überleben. Sie suchen Gerechtigkeit für die Verantwortlichen des Einsturzes der Häuser, die ihrer Meinung nach nicht zur Rechenschaft gezogen werden.
Künstlerischer Widerstand und Solidarität
Künstler setzen sich für die Freilassung von Studenten ein, die zu Unrecht im Gefängnis sitzen. Sie wollen ihre Menschenrechte und Freiheiten verteidigen und wehren sich gegen Versuche, Künstler zum Schweigen zu bringen. Ein Musiker spielt ein neues Lied, das er als Ausdruck des Widerstands und der Hoffnung sieht.
Alltagsleben und politische Realität
Die Dokumentation zeigt das Alltagsleben in Istanbul, wo die Menschen versuchen, trotz der politischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten ihren Alltag zu bewältigen. Eine Frau spricht über die Müdigkeit und Erschöpfung, die sie empfindet, und die Bedeutung von Solidarität. Ein Cafébesitzer in Kadiköy betont die Offenheit seines Cafés für Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und die Bedeutung von Diskussionen über aktuelle Themen.
Wirtschaftliche Not und der Muschelverkäufer
Die wirtschaftliche Notlage der Menschen wird durch die steigenden Preise und die niedrigen Gehälter deutlich. Ein Muschelverkäufer in Üsküdar spricht über die Schwierigkeiten, seinen Lebensunterhalt zu verdienen, und die ständigen Kontrollen durch die Stadtverwaltung.
Justiz und politische Spaltung
Das größte Problem im Land ist die Justiz, die oft nicht unparteiisch ist. Die politische Spaltung des Landes hat sich weiter zugespitzt, und viele Menschen wählen Parteien, die sie eigentlich nicht unterstützen, nur um eine Veränderung herbeizuführen.