Kurze Zusammenfassung
Dieses Video behandelt die wichtigsten Sicherheitslücken in Homelabs und wie man diese vermeidet. Es werden reale Fälle und persönliche Erfahrungen geteilt, um die Gefahren zu verdeutlichen. Die Hauptpunkte umfassen:
- Vermeidung offener Ports und direkter Exposition von Diensten im Internet.
- Verwendung starker, einzigartiger Passwörter und Zwei-Faktor-Authentifizierung.
- Netzwerksegmentierung zur Isolierung potenziell gefährdeter Geräte.
- Sicherer Umgang mit Docker Containern.
- Regelmäßige Software-Updates und Patch-Management.
- Einrichtung von Monitoring und Logging zur frühzeitigen Erkennung von Problemen.
- Erstellung und Test von Backups zur Datenwiederherstellung im Notfall.
Einführung
Es gibt im Grunde zwei Arten von Homelabs: die, die bereits gehackt wurden, und die, die es noch nicht wissen. Viele bauen ihr Homelab, um zu lernen und zu experimentieren, vergessen aber oft, dass diese kleinen Netzwerke Teil des Internets werden und somit angreifbar sind. Das Video zeigt die gefährlichsten Sicherheitslücken und wie man sie behebt.
Offene Tür: Direkte Exposition von Diensten
Dienste wie SSH, RDP oder Admin-Interfaces sollten niemals direkt ins Internet gestellt werden, ohne Schutzmaßnahmen wie VPNs oder Firewalls. Ein Beispiel ist der Proxmox-Server eines Freundes, der durch einen offenen Port von einem Botnet für Krypto-Mining missbraucht wurde. Die Lösung besteht darin, ein VPN wie Pils Scale zu verwenden, Dienste hinter einem Reverse Proxy mit Authentifizierung zu platzieren und regelmäßige Portscans mit NMAP oder Shoden durchzuführen.
Schlimmer als kein Passwort: Schwache Passwörter
Viele Homelaber ändern die Standardpasswörter nach der Installation nicht, was ein großes Sicherheitsrisiko darstellt. Der Autor berichtet von einem Fall, in dem sein Home Assistant aufgrund eines nicht geänderten Standardpassworts kompromittiert wurde. Um dies zu verhindern, sollte jeder Dienst ein starkes, einzigartiges Passwort mit mindestens 12 Zeichen und Sonderzeichen haben. Passwort-Manager und Zwei-Faktor-Authentifizierung sollten ebenfalls genutzt werden.
Flaches Netzwerk: Fehlende Segmentierung
Die meisten Homelabs haben ein flaches Netzwerk, in dem sich alle Geräte im gleichen Subnetz befinden. Dies ist problematisch, da ein kompromittiertes Gerät, wie ein Smart-TV mit alter Firmware oder eine billige IP-Kamera, dem Angreifer ermöglicht, sich frei im Netzwerk zu bewegen. Die Lösung ist die Netzwerksegmentierung in Bereiche wie IoT-Netz, Servernetz, Clientnetz und ein Managementnetz, das nur für den Administrator erreichbar ist. Tools wie Unify, Open Sense oder PFSense können dabei helfen. Standardmäßig sollte kein Gerät mit einem anderen kommunizieren dürfen, es sei denn, dies wird explizit erlaubt.
Docker ist kein Spielzeug: Unsicherer Umgang mit Containern
Docker ist ein nützliches Tool, kann aber bei unsachgemäßer Verwendung gefährlich sein. Viele starten Container mit dem privileged Flag und binden Volumes aus dem Host ein, was bei einer Schwachstelle im Container zu einem Zugriff auf das gesamte System führen kann. Ein Beispiel ist der Fall eines Nutzers, dessen Portainer-Container übernommen wurde, wodurch der Angreifer Zugriff auf den Docker Socket erhielt. Um dies zu vermeiden, sollten keine Latest Images verwendet werden, Container regelmäßig mit Trivi gescannt und ohne Root-Rechte gestartet werden. Das Privileged Flag sollte nur verwendet werden, wenn man genau weiß, warum.
Never touch a running System: Fehlendes Patching
Das Nicht-Aktualisieren von Software stellt ein erhebliches Risiko dar, da Software Fehler enthält, die entdeckt und ausgenutzt werden können. Ein Beispiel ist eine Sicherheitslücke in Nextcloud, mit der Config-Dateien ausgelesen werden konnten. Daher sollte man Update-Automatisierung nutzen, z.B. Watch Tower für Docker Container und unattended Upgrades für VMs. Außerdem sollten regelmäßig Images geprüft werden.
Keine Ahnung: Fehlendes Monitoring und Logging
Viele Homelabs haben kein Monitoring und keine Logs, wodurch Probleme unbemerkt bleiben. Monitoring ist wichtig, um Ausfälle und unbefugte Zugriffe frühzeitig zu erkennen. Es gibt viele kostenlose Tools wie Uptim Kuma, Netdate, Grafana und Loki, die Alerts per Telegram, E-Mail oder SMS senden können. Monitoring ist kein Luxus, sondern ein Frühwarnsystem.
Kein Backup, kein Mitleid: Fehlende Backups
Ein fehlendes oder ungetestetes Backup kann im Ernstfall katastrophale Folgen haben. Ein Kollege des Autors verlor sein gesamtes Homelab durch eine Verschlüsselung aufgrund eines ungeschützten RDP-Ports. Daher sollten mindestens drei Kopien der wichtigsten Daten auf zwei verschiedenen Medien erstellt werden, von denen sich eine außerhalb des Homelabs befinden sollte. Tools wie Fork, Backup, Restic oder Duplikat können dabei helfen. Wichtig ist auch, die Backups regelmäßig zu testen.
Fazit
Ein Homelab ist eine großartige Sache, bringt aber auch Verantwortung mit sich. Die größte Schwachstelle sitzt oft vor der Tastatur. Es wird empfohlen, das Netzwerk zu scannen, Passwörter zu ändern, das Netzwerk zu segmentieren oder ein Backup einzurichten, um nachts besser schlafen zu können.