Kurze Zusammenfassung
Das Video beschreibt einen fünfstufigen Prozess, der von Kolonialmächten angewendet wurde, um Zivilisationen zu unterdrücken und auszubeuten. Dieser Prozess umfasst die Rechtfertigung der Kolonisierung durch eine "Mission", die Anwendung von Gewalt und anderen Taktiken zur Unterwerfung der Bevölkerung, die Einrichtung von Systemen zur Ausbeutung von Ressourcen und Arbeitskräften, die Schaffung von Konflikten, um Widerstand zu verhindern, und die Auslöschung der kulturellen Identität der Kolonisierten. Das Video argumentiert, dass dieser "Blueprint" auch heute noch in Form von Neokolonialismus und in Konflikten wie dem israelisch-palästinensischen Konflikt existiert.
- Rechtfertigung der Kolonisierung durch eine "Mission"
- Anwendung von Gewalt und anderen Taktiken zur Unterwerfung der Bevölkerung
- Einrichtung von Systemen zur Ausbeutung von Ressourcen und Arbeitskräften
- Schaffung von Konflikten, um Widerstand zu verhindern
- Auslöschung der kulturellen Identität der Kolonisierten
Einleitung: Die Last des weißen Mannes und das Zeitalter der Entdeckung
Das Video beginnt mit einem Gedicht aus dem Jahr 1899, das die USA auffordert, die Philippinen zu kolonisieren. Es wird der historische Kontext des späten 19. Jahrhunderts beleuchtet, in dem europäische Mächte die Welt unter sich aufteilten und zur Schau stellten. Menschliche Zoos, die Sklaverei im Amazonasgebiet, die Stiehlung indigener Kinder in Australien und der Völkermord in Namibia werden als Beispiele für die Brutalität dieser Zeit genannt. Die vergangenen 400 Jahre vor dem Gedicht werden als "offene Saison" für den globalen Süden beschrieben, in der europäische Kolonialmächte um die Vorherrschaft konkurrierten.
Schritt 1: Die Mission – Kolonisierung als Wohltat tarnen
Der erste Schritt zur Zerstörung einer Zivilisation ist die Rechtfertigung der Kolonisierung durch eine "Mission". Die spanischen und portugiesischen Kolonialmächte behaupteten, das Christentum zu verbreiten und Seelen zu retten, während sie indigene Völker massakrierten und den transatlantischen Sklavenhandel einführten. Der Papst sanktionierte diese Handlungen sogar. Die Franzosen und Briten sahen es als ihre Pflicht an, ihre Kultur und Werte zu verbreiten, wobei einige französische Denker glaubten, dass verschiedene Rassen für unterschiedliche Aufgaben bestimmt seien. Die Briten glaubten an eine "Mission zur Zivilisierung der Welt". Andere Kolonialmächte hatten ähnliche Rechtfertigungen, aber das eigentliche Ziel war immer Macht und Ressourcen.
Schritt 2: Garantieren des gewünschten Ergebnisses – Gewalt und Unterdrückung
Nach der Landung in einem fremden Gebiet müssen die Kolonialherren das gewünschte Ergebnis garantieren. Dies geschieht oft durch organisierte Gewalt, aber auch durch subtilere Methoden wie Hungersnöte, die von den Briten in Irland und Indien, von den Deutschen in Namibia und von weißen Siedlern in Nordamerika inszeniert wurden. Auch Krankheiten wurden eingesetzt, indem Siedler in Amerika absichtlich mit Pocken infizierte Decken an indigene Stämme verteilten. Weitere Taktiken sind Vertreibung, Besiedlung und Sklaverei. Obwohl es bereits im 16. Jahrhundert moralische Debatten über die Behandlung indigener Völker gab, wurden diese Praktiken fortgesetzt.
Schritt 3: Management – Ausbeutung von Ressourcen und Arbeitskräften
Nach der Eroberung der lokalen Bevölkerung ist es wichtig, die Kontrolle zu behalten. Dies geschieht durch die Ausbeutung von Ressourcen wie Zucker, Baumwolle, Gewürzen und Silber sowie vor allem durch die Ausbeutung von Arbeitskräften. Um die benötigte Arbeitskraft zu erhalten, wurden Zwangsarbeitssysteme eingeführt, die oft darauf basierten, dass die Menschen Steuern zahlen mussten, die von den Kolonialherren erfunden wurden. Spanien erlebte ein goldenes Zeitalter dank der Reichtümer der Neuen Welt. Es gab verschiedene Systeme wie das Incomienda-System der Spanier, das Dominal-System im Kongo-Freistaat und das Kultivierungs-System der Niederländer. Die Sklaverei spielte ebenfalls eine große Rolle, bei der Millionen von Afrikanern entführt und zur Arbeit auf Plantagen in Amerika gezwungen wurden. Kolonialmächte beobachteten und verfeinerten ihre Systeme, wie das Buch "Java oder wie man eine Kolonie verwaltet" zeigt, das die niederländische Kolonialverwaltung in Indonesien für die Briten analysierte. König Leopold II. von Belgien nutzte dieses Wissen, um den Kongo auszubeuten und mit den Gewinnen Projekte in Belgien zu finanzieren.
Schritt 4: Reibung – Teile und Herrsche
Um Widerstand zu verhindern, setzten Kolonialherren auf "Reibung", auch bekannt als "Teile und Herrsche". Die Briten praktizierten dies in Indien, Nigeria und Palästina. In Ruanda teilten die Belgier die Bevölkerung in Hutu- und Tutsi-Identitäten ein und begünstigten die Tutsi, was den Grundstein für den späteren Völkermord legte. Die willkürliche Aufteilung von Gebieten in künstliche Grenzen, wie auf der Berliner Konferenz von 1884, führte zu langfristigen Konflikten. Auch das Sykes-Picot-Abkommen, bei dem Briten und Franzosen den Nahen Osten aufteilten, trug zu anhaltenden Konflikten bei.
Schritt 5: Assimilation – Auslöschung der Identität
Der letzte Schritt zur Zerstörung einer Zivilisation besteht darin, die Geschichte und Identität der Menschen auszulöschen. Dies geschieht durch Assimilation, beginnend mit der Sprache. In Algerien wurde Französisch in Schulen und Verwaltung gezwungen. In Nordamerika wurden indigene Kinder ihren Familien entrissen und in Internate gesteckt, wo sie für das Sprechen ihrer Sprache bestraft wurden. Auch die Religion wurde angegriffen, indem im Katholizismus auf den Philippinen gewaltsam durchgesetzt wurde und in Amerika ganze spirituelle Systeme als Teufelsanbetung verurteilt und gewaltsam unterdrückt wurden. Schließlich wurde die Familie angegriffen, indem versklavte afrikanische Familien in Amerika routinemäßig getrennt wurden und indigene Kinder in Australien und Kanada massenhaft gestohlen wurden, um sie in die weiße Gesellschaft zu "umerziehen".
Das Überleben des Blueprints: Neokolonialismus und aktuelle Konflikte
Dieser fünfstufige "Blueprint" ist das Ergebnis jahrhundertelanger Experimente und Verfeinerungen durch verschiedene Kolonialmächte. Er ist auch heute noch in Form von Neokolonialismus und in Konflikten wie dem israelisch-palästinensischen Konflikt lebendig. Im Westjordanland gibt es mindestens 196 illegale Außenposten, in denen alle fünf Phasen des Blueprints vorhanden sind. Institutionen wie der IWF und die Weltbank setzen den gleichen Blueprint durch "Schuldendiplomatie" und "Entwicklungshilfe" fort. Der Prozess der Zivilisierung der "Barbaren" führt dazu, dass der Kolonisator selbst barbarisch wird.