Das Geschäft mit der Angst - Fettsäure-Tests & Omega 3 Ergänzung

Das Geschäft mit der Angst - Fettsäure-Tests & Omega 3 Ergänzung

Kurze Zusammenfassung

Das Video behandelt die Sinnhaftigkeit von Fettsäureprofiltests und die Interpretation ihrer Werte. Es wird kritisch hinterfragt, ob die Ergebnisse solcher Tests wirklich wissenschaftlich fundiert sind und ob sie zu einer unüberlegten Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln führen sollten.

  • Fettsäureprofiltests und ihre oft überbewertete Aussagekraft.
  • Die Rolle von Omega-3-Fettsäuren und das Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3.
  • Die Bedeutung natürlicher Quellen von Fettsäuren im Vergleich zu Nahrungsergänzungsmitteln.
  • Die Relevanz der Acharidonsäure und die Notwendigkeit einer individuellen Betrachtung.
  • Die potenziellen Interessenkonflikte durch Provisionen und Marketingstrategien.

Einleitung

Das Video thematisiert die Frage, ob Fettsäureprofiltests wirklich sinnvoll sind und ob die daraus resultierenden Empfehlungen, insbesondere die Einnahme von teuren Algenölen, gerechtfertigt sind. Es wird untersucht, wie die Werte interpretiert werden sollten und ob die wissenschaftliche Evidenz für die Aussagekraft solcher Tests tatsächlich gegeben ist. Dabei wird auch auf die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit vorwiegend pflanzlicher Ernährung eingegangen.

Hintergrund und Motivation

Auslöser für das Video war ein Gespräch über den Kauf von teurem Algenöl zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, basierend auf einem kostspieligen Fettsäureprofiltest. Es wird kritisch betrachtet, dass viele Anbieter solcher Tests existieren und dass oft künstliche, marketingtechnisch wirksame Konstrukte wie "Schutzwert", "mentale Stärke" und "Zellmembranfluidität" verwendet werden, die jedoch keine klinische Relevanz haben.

Kritische Betrachtung von Fettsäuretests

Es wird betont, dass selbst anerkannte Werte wie der Omega-3-Index und das Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 nicht automatisch zur Einnahme von Algenöl führen sollten, da dies nicht zwangsläufig einen gesundheitlichen Nutzen bringt. Viele Tests suggerieren einen zu niedrigen Wert, egal ob bei offiziell anerkannten oder erfundenen Werten, was jedoch nicht bedeutet, dass die Einnahme von Algenöl den Körper gesünder macht. Die Laboranalysen dürfen nicht als Grundlage für Diagnosen oder Behandlungen dienen, da der Körper viel komplexer ist, als dass man von einem einzelnen Wert eine Wirkung ableiten könnte.

Omega-6 zu Omega-3 Verhältnis und Omega-3 Index

Das Omega-6 zu Omega-3 Verhältnis ist prinzipiell sinnvoll, hängt aber stark vom Einzelfall ab. Selbst bei Jägern und Sammlern variieren diese Verhältnisse. Genetische Variation, Ernährung, Alter, Gesundheitsstatus und das Mikrobiom machen pauschale Werte unbrauchbar. Der Omega-3 Index bezeichnet den Anteil von EPA und DHA an den Gesamtfettsäuren in den Erythrozytenmembranen. Epidemiologische Daten, die einen hohen Omega-3 Index mit geringerer Sterblichkeit in Verbindung bringen, stammen fast ausschließlich von Menschen, die regelmäßig fetten Fisch konsumieren. Es gibt keine Studien, die positive Effekte von Supplementen zeigen.

Synergie- und Matrixeffekte

Fisch liefert nicht nur EPA und DHA, sondern auch Selen, Astaxantin, Aminosäuren und weitere Kofaktoren, die wichtig für die Herz-Kreislauf-Gesundheit sind. Nährstoffe aus einer natürlichen Matrix werden anders metabolisiert und stabiler im Körper eingebaut als Nährstoffe aus Nahrungsergänzungsmitteln. Viele Menschen nehmen Nahrungsergänzungsmittel im guten Glauben ein, die entweder wieder ausgeschieden werden oder die Entgiftungsorgane belasten.

Besonderheiten bei pflanzlicher Ernährung

Bei rein pflanzlicher Ernährung ist ein niedrigerer Omega-3 Index völlig normal und gesund. Eine isolierte Anhebung des Omega-3 Indexes durch Öl und Kapseln führt nicht automatisch zu einer besseren Gesundheit, sondern ist nur eine Verschiebung eines Wertes. Viele Influencer lassen sich von Provisionsgeldern der Pharmaindustrie locken und bieten Nahrungsergänzungsmittel an. Es wird empfohlen, ganze Lebensmittel zu kaufen und Extrakte zu vermeiden, mit Ausnahme von Vitamin D und unter Umständen Vitamin B12.

Acharidonsäure

Acharidonsäure ist keine reiner Entzündungsmarker, sondern essentiell. Zu niedrige Werte können genauso problematisch sein wie zu hohe. Es gibt keinen klinischen Grenzwert, an dem man sagen kann, dass der Wert zu hoch oder zu niedrig ist. Entscheidend ist der individuelle Einzelfall, der Stoffwechsel, das Gesamtblutprofil, die genetische Prädisposition und die Symptome des Menschen.

Kosten und unseriöse Anbieter

Normale Fettsäureprofile kosten zwischen 60 und 80 Euro. Viele Algenölunternehmen mit Multilevel-Marketing-Strukturen verlangen 150 Euro aufwärts für den Test und generieren ein Problem, wo keins ist. Natürliche Ernährung mit Leinsamen, Chiasamen und Sachi Inji hat genug Omega-3-Vorstufen. Wer sich pflanzlich ernährt, braucht generell weniger, da der Körper besser angepasst ist. Veganer haben eine erhöhte Effizienz bei der Umwandlung von ALA zu DHA.

Vorteile pflanzlicher Ernährung

Gesunde Ernährung ist in der Regel entzündungshemmend und arm an Acharidonsäure, gesättigten Fetten, Endotoxin und oxidiertem Cholesterin. Pflanzlich lebende Menschen verfügen über bessere Recycling-Mechanismen und eine längere Einlagerung von DHA im Gehirn. Sie haben häufig ein Mikrobiom, das Entzündungen hemmt und oxidativen Stress minimiert, und ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Demenz, Alzheimer und Depression.

Fazit und Empfehlungen

Es wird empfohlen, von einseitiger Interpretation von Fettsäureauswertungen abzusehen und Tests nur direkt im Labor ohne Drittanbieter zu machen. Die Interpretation sollte mit einem Arzt oder Forscher erfolgen. Omega-3-Vorstufen aus der Ernährung sind wichtig, aber nahezu nutzlos aus Nahrungsergänzungsmitteln und Algenöl. Das Geld sollte lieber für eine gesunde, natürliche Ernährung ausgegeben werden.

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