Kurze Zusammenfassung
In diesem Video diskutieren Felix Goldbach und Martin ein Diskussionspapier namens "Agnes" der Bundesnetzagentur, das Änderungen bei den Stromnetzentgelten vorsieht. Diese Änderungen könnten das Einspeisen von Strom ins Netz teurer machen, die Grundgebühren erhöhen und dynamische Netzentgelte einführen. Sie befürchten, dass dies die private Energiewende bremsen und die Attraktivität von Solaranlagen verringern könnte.
- Einführung von Netzentgelten für Einspeisung
- Erhöhung der Grundgebühren
- Einführung dynamischer Netzentgelte
Einleitung: Diskussionspapier zur Bildung der Stromnetzentgelte "Agnes"
Felix Goldbach eröffnet das Video mit einer Diskussion über das Diskussionspapier "Agnes" der Bundesnetzagentur. Dieses Papier schlägt vor, dass die Allgemeinheit stärker an der Finanzierung der Stromnetze beteiligt werden soll, was potenziell zu höheren Kosten führen könnte. Konkret geht es um Gebühren für das Einspeisen von Strom, erhöhte Kapazitäts- und Grundpreise sowie dynamische Netzentgelte. Felix hat Martin eingeladen, um gemeinsam diese Entwicklungen zu analysieren und zu diskutieren.
Worum geht es bei Agnes?
Martin erklärt, dass "Agnes" die allgemeine Netzentgeltverordnung Strom betrifft und eine Überarbeitung der bestehenden, älteren Verordnung darstellt. Die Notwendigkeit ergibt sich aus der veränderten Situation mit viel Strom im Netz, insbesondere durch den Ausbau der Photovoltaik. Zudem fordert die EU eine Anpassung der Netzentgeltverordnung, da diese gegen Elektrizitätsmarktmechanismen verstößt. Die Bundesnetzagentur sucht mit "Agnes" nach Finanzierungsmöglichkeiten für den Netzausbau, der in den nächsten 20 Jahren rund 500 bis 600 Milliarden Euro kosten soll.
Die Kosten der Energiewende
Felix und Martin betonen, dass der Netzausbau notwendig ist, um die Energiewende zu realisieren. Investitionen in Leitungen, Speicher und möglicherweise Kraftwerke sind unerlässlich. Die hohen Kosten von 500 bis 600 Milliarden Euro, verteilt über 20 Jahre, relativieren sich, wenn man sie den jährlichen Ausgaben von 80 Milliarden Euro für fossile Importe gegenüberstellt. Die Wertschöpfung bleibt im Inland, und es wird in die Zukunft des Stromnetzes investiert.
Nachricht vom Sponsor
Das Video wird kurz durch eine Werbung von Fenecon unterbrochen, einem Anbieter von Heimspeichern. Fenecon-Speicher sind netzdienlich und tragen aktiv zur Energiewende bei. Das integrierte Energiemanagementsystem (EMS) verknüpft Strom, Wärme und Mobilität intelligent. Überschüssiger Solarstrom kann gezielt für das Laden von E-Autos oder für Wärmepumpen genutzt werden. Dynamische Stromtarife lassen sich ohne zusätzliche Hardware nutzen.
1. Netzentgelte für Einspeisung
Aktuell erhalten Betreiber von PV-Anlagen eine Einspeisevergütung von etwa 8 Cent pro Kilowattstunde. Nun soll zusätzlich ein Netzentgelt für die Einspeisung erhoben werden, was die Rentabilität der Einspeisung verringern würde. Die Bundesnetzagentur hat verschiedene Zahlen veröffentlicht, wobei maximale Kosten von 8 Cent pro Kilowattstunde genannt wurden, aber realistischere Schätzungen liegen im Centbereich. Dies könnte dazu führen, dass Solaranlagen kleiner dimensioniert werden, um weniger Strom einzuspeisen.
2. Höhere Grundgebühr
Es wird diskutiert, die Grundgebühren oder Kapazitätspreise für private Hausanschlüsse zu erhöhen. Martin sieht dies nicht unbedingt als problematisch an, da das Netz sowohl für die Entnahme als auch für die Einspeisung genutzt wird. Eine pauschale oder leistungsbezogene Gebühr wäre ihm lieber als doppelte Zahlungen für Entnahme und Einspeisung. Er betont, dass die Leistung, nicht die Menge des Stroms, die entscheidende Größe im Verteilnetz ist.
3. Dynamische Netzentgelte
Felix kritisiert, dass dynamische Netzentgelte seit 25 Jahren diskutiert werden, aber die notwendigen intelligenten Messsysteme (Smart Meter Gateways) fehlen. Während Italien bereits die dritte Generation dieser Systeme einsetzt, liegt der Ausbau in Deutschland bei nur etwa 5 %. Martin befürwortet dynamische Entgelte, da sie den Markt steuern und ein netzdienliches Verhalten fördern können. Technisch ist dies in Deutschland jedoch noch nicht flächendeckend umsetzbar.
Appell
Felix und Martin fordern die Zuschauer auf, sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen und bis Ende Juni Einspruch gegen die geplanten Änderungen einzulegen oder Verbesserungsvorschläge einzureichen. Sie betonen, dass es wichtig ist, gegen die aktuellen Pläne zu kämpfen, um eine bürgernahe Energiewende zu gewährleisten und Wertschöpfungsverluste zu vermeiden. Sie appellieren an die Zuschauer, sich zu informieren, zu diskutieren und ihre Meinung an Abgeordnete zu kommunizieren.