Kurze Zusammenfassung
Der Fall Volkmer zeigt eine Betrugsmasche im Bereich Solaranlagen auf, bei der eine Firma hohe Vorauszahlungen verlangt, aber die Anlagen nicht vollständig liefert. Betroffene bundesweit haben Anzeige erstattet, die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen gewerbsmäßigen Betrugs. Die Verbraucherzentrale warnt vor solchen Haustürgeschäften. Familie Volkmer hat sich zur Wehr gesetzt und eine neue Anlage von einer anderen Firma installieren lassen.
- Betrug durch vorgetäuschte Solaranlagenverkäufe
- Hohe Vorauszahlungen ohne vollständige Lieferung
- Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen gewerbsmäßigen Betrugs
- Warnung der Verbraucherzentrale vor Haustürgeschäften
Der Fall: Familie Volkmer wurde betrogen
Das Ehepaar Volkmer wurde Opfer einer Betrugsmasche, nachdem sie auf einer Solarmesse in Hildesheim mit der Firma Hassolartechnik in Kontakt kamen. Ein Mitarbeiter verkaufte ihnen eine Solaranlage für über 18.000 Euro, wobei 95 % im Voraus bezahlt werden sollten. Nach der Zahlung lieferte die Firma nur wenige Teile der Anlage, und die Liefertermine wurden immer wieder verschoben.
So funktioniert die Betrugsmasche
Die Firma Hassolartechnik, später umbenannt in Seitenergie, nutzte Ausreden wie Krankheit von Mitarbeitern oder Corona, um die Verzögerungen zu erklären. Der 90-jährige Herr Volkmer erstattete schließlich Anzeige, nachdem er merkte, dass er kein Einzelfall war. Die Betrugsmasche erstreckte sich über ganz Deutschland, mit Geschädigten aus verschiedenen Regionen.
Die Solarfirma weist jede Schuld von sich
Die Firma Seitenergie ist telefonisch und per Mail nicht erreichbar, und der Firmensitz in Hannover ist verwaist. Auf Anfragen des NDR erfolgte keine Reaktion. Auffällig ist, dass die Beschuldigten mehrere Firmen gegründet haben, wobei eine neue Firma immer dann eingesetzt wurde, wenn der Druck auf das vorhergehende Unternehmen zu groß wurde.
So viele Hausbesitzer sind betroffen
Die Betrugsmasche betrifft Hausbesitzer in ganz Deutschland. Geschädigte kommen aus dem Sauerland, Darmstadt und Lazen, was zeigt, dass es sich um ein flächendeckendes Problem handelt.
Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft
Die Staatsanwaltschaft Hannover ermittelt gegen Seitenergie wegen gewerbsmäßigen Betrugs. Im Fokus stehen drei Geschäftsführer. Im April durchsuchte die Polizei die Wohn- und Geschäftsräume der Beschuldigten in Hessen und Niedersachsen. Ihnen wird vorgeworfen, Solaranlagen verkauft, aber nie in dem vereinbarten Umfang geliefert zu haben. Es liegen inzwischen 60 Strafanzeigen aus der gesamten Bundesrepublik vor.
Der finanzielle Schaden ist enorm
Der geschätzte Schaden beläuft sich auf über 1 Million Euro. Es ist jedoch schwierig, das Geld wieder einzutreiben. Die Beschuldigten haben mehrere Firmen gegründet, wobei eine neue Firma immer dann eingesetzt wurde, wenn der Druck auf das vorhergehende Unternehmen zu stark wurde.
Verbraucherzentrale schlägt Alarm
Die Verbraucherzentrale ist über die Machenschaften von Seizenergie informiert und warnt online vor der Firma sowie generell vor solchen Haustürgeschäften. Verbraucher haben sich gemeldet, die entweder an der Haustür angesprochen und zu einem Vertragsabschluss überredet wurden oder die einen Vertrag bewusst geschlossen, hohe Anzahlungen geleistet, aber vergeblich auf ihre Leistung gewartet haben.
Familie Volkmer will sich wehren
Familie Volkmer hat inzwischen eine Solaranlage von einer anderen Firma installieren lassen, auch wenn sie ihr Geld von Seitenergie noch nicht zurückbekommen haben. Mit ihrer Anzeige haben sie die Ermittlungen ins Rollen gebracht. Sie wollen sich wehren und hoffen, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.