Immobilien: Heizen als Rendite-Turbo - „Energie-Rebell“ Timo Leukefeld im Interview

Immobilien: Heizen als Rendite-Turbo - „Energie-Rebell“ Timo Leukefeld im Interview

Kurze Zusammenfassung

Dieses Video befasst sich mit dem Thema der energetischen Sanierung von Gebäuden und stellt ein innovatives Konzept von Professor Timo Leukefeld vor, das auf Low-Tech-Lösungen setzt. Leukefeld kritisiert die einseitige Förderung von Wärmepumpen durch die Politik und plädiert für eine technologieoffene Herangehensweise. Sein Konzept beinhaltet die Verwendung von Infrarotheizungen, dezentrale Warmwasserbereitung und Photovoltaik-Anlagen, um Gebäude energieunabhängig zu machen. Das Modell ermöglicht es Vermietern, eine Pauschalmiete anzubieten, die Heizkosten und Stromkosten beinhaltet, was zu einer höheren Mietrendite führt und gleichzeitig für Mieter attraktiv ist. Leukefeld berichtet von erfolgreichen Projekten, die zeigen, dass sein Konzept funktioniert und zu einer höheren Nachfrage nach sanierten Wohnungen führt.

  • Leukefeld kritisiert die einseitige Förderung von Wärmepumpen durch die Politik und plädiert für eine technologieoffene Herangehensweise.
  • Sein Konzept beinhaltet die Verwendung von Infrarotheizungen, dezentrale Warmwasserbereitung und Photovoltaik-Anlagen, um Gebäude energieunabhängig zu machen.
  • Das Modell ermöglicht es Vermietern, eine Pauschalmiete anzubieten, die Heizkosten und Stromkosten beinhaltet, was zu einer höheren Mietrendite führt und gleichzeitig für Mieter attraktiv ist.

Begrüßung

In diesem Video begrüßt René Foss seinen Gast, Professor Timo Leukefeld, einen Energieexperten aus Sachsen, der sich auf energieunabhängige Gebäude spezialisiert hat. Leukefeld ist sowohl Wissenschaftler als auch gelernter Handwerker und verbindet Theorie und Praxis in seinem Ingenieurbüro, das energieeffiziente Gebäude plant und neue Geschäftsmodelle entwickelt.

„Früher hatte ein Heizkessel eine Lebensdauer von 40 Jahren– heute sind es 12 bis 15“

Leukefeld stellt fest, dass die Lebensdauer von Heizkesseln in den letzten Jahren deutlich gesunken ist. Während früher ein Heizkessel 40 Jahre lang funktionierte, liegt die Lebensdauer heute bei 12 bis 15 Jahren. Dies führt zu einem erhöhten Bedarf an Austausch und Wartung, was die Kosten für die Heizungsanlage erhöht.

„Ich halte die Erreichung der Klimaziele für völlig unrealistisch – so viele Gelddruckmaschinen können Sie gar nicht aufstellen“

Leukefeld äußert Zweifel an der Realisierbarkeit der deutschen Klimaziele. Er argumentiert, dass die Kosten für die vollständige Klimaneutralität bis 2050 immens hoch wären und die Wirtschaft stark belasten würden. Er plädiert für eine pragmatische Herangehensweise, die sowohl die Reduktion von CO2-Emissionen als auch die Anpassung an den Klimawandel berücksichtigt.

Streitfall Wärmepumpe: „Die Politik hat fast alle anderen Ansätze benachteiligt“

Leukefeld kritisiert die einseitige Förderung von Wärmepumpen durch die Politik. Er argumentiert, dass es viele andere effiziente Heiztechnologien gibt, die ebenfalls zur Reduktion von CO2-Emissionen beitragen können, wie z.B. Pelletheizungen, Infrarotheizungen und Solarthermie. Die Politik sollte eine technologieoffene Herangehensweise verfolgen und den Markt nicht auf eine einzige Technologie beschränken.

„Das Material eine komplette Wärmepumpen-Heizung kommt per Lkw – für eine Infrarotheizung reicht ein Kombi“

Leukefeld vergleicht die Materialmenge und den Transportbedarf von Wärmepumpen und Infrarotheizungen. Er stellt fest, dass eine Wärmepumpenheizung deutlich mehr Material benötigt und per LKW transportiert werden muss, während eine Infrarotheizung mit einem Kombiwagen transportiert werden kann. Dies hat Auswirkungen auf die CO2-Bilanz der Heizungsanlage.

„Wissen um Zusammenhänge ist uns in der Energiewende komplett abhanden gekommen“

Leukefeld kritisiert die fehlende Berücksichtigung von Zusammenhängen in der Energiewende. Er argumentiert, dass die Politik oft nur auf einzelne Aspekte fokussiert und die Auswirkungen auf andere Bereiche vernachlässigt. Er plädiert für ein integrales Denken, das die verschiedenen Aspekte der Energiewende in ihrer Gesamtheit betrachtet.

„Heizen verliert im Klimawandel völlig an Bedeutung“ – aber wir rüsten uns für sibirische Winter

Leukefeld erklärt, dass die Bedeutung des Heizens in Zukunft aufgrund des Klimawandels und der steigenden Energieeffizienz von Gebäuden abnehmen wird. Dennoch werden viele Heizsysteme für sibirische Winterereignisse ausgelegt, obwohl diese in Zukunft seltener auftreten werden.

„Wärmepumpe ist viermal so teuer wie eine Infrarotheizung“

Leukefeld vergleicht die Kosten von Wärmepumpen und Infrarotheizungen. Er stellt fest, dass eine Wärmepumpe im Vergleich zu einer Infrarotheizung viermal so teuer ist. Dies liegt an der komplexeren Technik und den zusätzlichen Komponenten, die für eine Wärmepumpenheizung benötigt werden.

Heizen mit Strom – ist das nicht ineffizient? Das System von Timo Leukefeld

Leukefeld erklärt, warum Heizen mit Strom in seinem Konzept trotz der scheinbaren Ineffizienz sinnvoll ist. Er argumentiert, dass die Gesamtkosten für die Heizungsanlage, die Lebensdauer und die Wartungskosten berücksichtigt werden müssen. Infrarotheizungen sind zwar weniger effizient als Wärmepumpen, aber sie sind deutlich günstiger und wartungsfrei.

Rendite-Turbo für Vermieter: keine CO2-Steuer, wartungsfreie Heizung und Pauschalmiete statt Heizkostenabrechnung

Leukefeld beschreibt die Vorteile seines Konzepts für Vermieter. Durch die Verwendung von Infrarotheizungen und dezentraler Warmwasserbereitung können Vermieter eine wartungsfreie Heizung anbieten, die keine CO2-Steuer verursacht. Die Pauschalmiete, die Heizkosten und Stromkosten beinhaltet, vereinfacht die Abrechnung und erhöht die Mietrendite.

Beispiel Aschersleben: Für diese Plattenbauten stehen Mieter jetzt Schlange

Leukefeld präsentiert ein Beispielprojekt in Aschersleben, wo ein Plattenbau mit seinem Konzept saniert wurde. Die Pauschalmiete von 11,50 € pro Quadratmeter beinhaltet Heizkosten, Stromkosten und die Nutzung eines Carsharing-Autos. Die Sanierung hat zu einer hohen Nachfrage nach Wohnungen geführt, obwohl der Plattenbau zuvor einen Leerstand von 10% hatte.

Drei Viertel des Jahres autark – aber was passiert im Winter?

Leukefeld erklärt, dass die Gebäude mit seinem Konzept zwar drei Viertel des Jahres autark sind, aber im Winter noch Strom von außen bezogen werden muss. Die Kosten für den Strombezug sind jedoch gering, da die Gebäude sehr energieeffizient sind.

5 Wohnungen, 370 Quadratmeter Wohnfläche – per Saldo 50 Euro Stromkosten im Jahr

Leukefeld präsentiert ein weiteres Beispielprojekt in Ehingen, Bayern. Ein Mehrfamilienhaus mit 5 Wohnungen und 370 Quadratmeter Wohnfläche hat im Jahr 2022 nur 50 Euro Stromkosten für Heizung, Warmwasser und Haushaltsstrom gehabt.

Für diese Zielgruppe eignet sich Leukefelds Low-Tech-Ansatz

Leukefeld erklärt, dass sein Low-Tech-Ansatz besonders für Mehrfamilienhäuser geeignet ist, sowohl im Bestand als auch im Neubau. Die Zielgruppe sind vor allem Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften, die bezahlbares Wohnen und gleichzeitig eine hohe Energieeffizienz anstreben.

„Disruption setzt sich immer durch“: Diese Gegner wollen das Leukefeld-Modell ausbremsen

Leukefeld beschreibt die Widerstände, die er mit seinem Konzept erlebt. Er erklärt, dass es viele Gegner gibt, die von seinem Modell profitieren würden, wie z.B. Wärmepumpenhersteller und Abrechnungsdienste. Diese Gruppen haben eine starke Lobby in Berlin und versuchen, Leukefelds Konzept zu verhindern.

„Stadtwerke sehen in unserem Ansatz neue Geschäftsmodelle“

Leukefeld berichtet, dass einige Stadtwerke in seinem Konzept neue Geschäftsmodelle sehen. Sie erkennen, dass das traditionelle Geschäftsmodell der Energieversorgung durch den Verkauf von Kilowattstunden an sein Ende kommt. Leukefeld bietet den Stadtwerken an, die Planung und Installation von Photovoltaik-Anlagen und Akkus zu übernehmen und die Verantwortung für die Energieversorgung zu tragen.

Kann ich den Low-Tech-Ansatz auch alleine umsetzen?

Leukefeld rät davon ab, das Low-Tech-Konzept alleine umzusetzen. Er erklärt, dass es viele gesetzliche Hürden gibt, die ohne Fachkenntnis schwer zu überwinden sind. Er empfiehlt, sich an ein Unternehmen zu wenden, das Erfahrung mit diesem Konzept hat.

Jedes vierte Mehrfamilienhaus in Deutschland ist geeignet: „Wir kämen von 0,3 Prozent Sanierungsquote auf bis zu 40Prozent – das wäre ein Riesensprung.“

Leukefeld schätzt, dass etwa 25% der Mehrfamilienhäuser in Deutschland für sein Konzept geeignet sind. Er argumentiert, dass die Sanierungsquote durch die Umsetzung seines Konzepts von 0,3% auf bis zu 40% gesteigert werden könnte.

„Energieberater empfehlen nur, was gefördert wird“

Leukefeld kritisiert die einseitige Beratung durch Energieberater. Er erklärt, dass Energieberater oft nur Technologien empfehlen, die gefördert werden, und nicht unbedingt die wirtschaftlichste Lösung für den Kunden.

Amortisationsrechnung: „Wir haben die Daten verschiedenster Technikkonzepte über 30 Jahre gesammelt“

Leukefeld bietet an, eine Amortisationsrechnung für ein Einfamilienhaus zu erstellen, die die Kosten für Wärmepumpen und Infrarotheizungen vergleicht. Er betont, dass sein Unternehmen über 30 Jahre Erfahrung mit verschiedenen Heiztechnologien verfügt und die Daten für die Berechnung gesammelt hat.

Fazit: „Energetisch sanieren braucht jeder – alles andere braucht keine Förderung“

Leukefeld fasst zusammen, dass die energetische Sanierung von Gebäuden eine wichtige Aufgabe ist, die jedoch ohne Förderung nicht wirtschaftlich umsetzbar ist. Er argumentiert, dass die Förderung von Photovoltaik, Infrarotheizungen und anderen Low-Tech-Lösungen nicht notwendig ist, da diese Technologien bereits wirtschaftlich sind.

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